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Sportkreis Lahn-Dill ist mit 435 zu betreuenden Vereinen 4. stärkster Sportkreis in Hessen.

Landessportbund mit Mitgliederrekord

Bestandserhebung: 2.137.347 Mitglieder in 7.444 Vereinen


Der hessische Sport erlebt einen Aufwärtstrend: Zum Stichtag 01.01.2023 waren mehr Menschen Mitglied in einem hessischen Sportverein als je zuvor. Nicht nur gegenüber dem Vorjahr (+62.594), sondern auch im Vergleich zur letzten Bestandserhebung vor der Corona-Pandemie (+2.661) meldet der Landessportbund Hessen e.V. (lsb h) einen Anstieg der Mitgliedschaften. „Das bestätigt erneut, wie attraktiv unsere hessischen Sportvereine sind, aber auch wie anpassungsfähig sie auf Veränderungen reagieren. Sie sind immer am Puls der Zeit, gefragt wie nie und deshalb weiterhin Hessens Sportanbieter Nr. 1“, freut sich lsb h-Präsidentin Juliane Kuhlmann. Nicht verschweigen dürfe man dabei aber, „dass Vorstandsmitglieder und Ehrenamtliche durch die Krisen dieser Zeit stark gefordert sind“.

Die Zahl der im Landessportbund Hessen organisierten Sportvereine ist um 52 auf aktuell 7.444 Vereine gesunken. Das stehe der positiven Grundbewertung jedoch nicht konträr gegenüber. „Es ist ein Trend, der seit Jahren im gesamten Bundesgebiet besteht“, so Kuhlmann. Die Corona-Pandemie habe nicht, wie befürchtet, zu einem überproportionalen „Vereinssterben“ geführt. „Die finanziellen Hilfen, aber auch die verstärkten Beratungsangebote des Landessportbundes in dieser Phase können deshalb als Erfolg betrachtet werden.“ Mit der generellen Entwicklung verbunden ist ein kontinuierlicher Anstieg der durchschnittlichen Mitgliederzahl pro Verein: Sie liegt aktuell bei rund 290 Mitgliedern.

Unterschiede je nach Geschlecht und Alter

Positiv blickt der Landessportbund Hessen bei der Auswertung seiner Bestandserhebung auf die Kinder und Jugendlichen bis 18 Jahre. Hier erlebe man – nach starken Rückgängen während der Pandemie – gerade eine Aufholbewegung: Rund 37.000 Mitgliedschaften
(+6 %) sind hier im vergangenen Jahr dazugekommen. Bei den bis Sechsjährigen beträgt das Plus sogar satte 14 Prozent. „Das zeigt: Wir haben diese Gruppe nicht verloren! Den Sportvereinen und ihren Ehrenamtlichen gelingt es, den Nachwuchs mit attraktiven Angeboten in die Vereine zu locken und so einen wichtigen Beitrag zur gesunden Entwicklung der Kinder und Jugendlichen zu leisten“, sagt Kuhlmann.

Während man bei den Jungen bereits über dem Vor-Pandemie-Niveau liege, sei dies bei den Mädchen noch nicht ganz gelungen. Es stimmt jedoch positiv, dass die Mädchen bis sechs Jahre im Vergleich zum Vorjahr am stärksten gewonnen haben, nämlich um 16 Prozent. Auch bei den Erwachsenen sind weniger Frauen Mitglied in einem Sportverein als vor der Pandemie. Außer bei den 41- bis 60-Jährigen (-0,3 %) konnte gegenüber dem Vorjahr jedoch ein Plus erzielt werden. Dieses fällt jeweils bei den Männern deutlich höher aus. Eine Ausnahme bilden die Frauen über 60, die beim prozentualen Zuwachs leicht über dem der Männer liegen. „Gründe dafür liefert die Bestandserhebung leider nicht. Dennoch ist es wichtig, hier Ursachenforschung zu betreiben und Frauen in Zukunft noch gezielter anzusprechen“, so Kuhlmann. Der Landessportbund Hessen kann dies nur indirekt. „In unseren Vereinsberatungen, den Ausbildungen oder bei der Qualifikation im Bereich Freiwilligenmanagement werden wir hier entsprechende Impulse setzen.“

Das Verhältnis von männlichen und weiblichen Vereinsmitgliedern beträgt aktuell 59 zu 41 Prozent – eine über viele Jahre hinweg fast unveränderte Quote, auf die auch eine Neuerung keine Auswirkungen hat: Erstmals wird bei der Bestandserhebung des Landessportbundes Hessen zum 1. Januar 2023 auch die Zahl der diversen Mitglieder ausgewiesen. Sie liegt bei 22 Personen.

Sportkreise: Frankfurt legt mit Abstand am meisten zu

Nahezu alle Sportkreise erzielten im vergangenen Jahr ein Mitgliederzuwachs. Prozentual am stärksten legten Frankfurt (+12,3 %), Darmstadt-Dieburg (+3,4 %), Hochtaunus (+2,8 %), Fulda-Hünfeld (+2,7 %) und Offenbach (+2,6 %) zu. Diese Zahlen sind jeweils im Verhältnis zur Bevölkerungsentwicklung zu sehen. Dies gilt auch für die Sportkreise Hersfeld-Rotenburg (-1,2 % bzw. -577 Mitgliedschaften) und Waldeck-Frankenberg (-0,2 % bzw. -165 Mitgliedschaften), die leicht verloren haben.

Von den rund 32.000 Mitgliedern, die der Sportkreis Frankfurt hinzugewonnen hat, entfallen allein 24.600 auf Eintracht Frankfurt. Auch im Sportkreis Darmstadt-Dieburg macht das Mitgliederplus des SV 1898 Darmstadt 38 Prozent der Steigerung aus. Wie viele Mitglieder der beiden Profivereine dabei selbst sportlich aktiv sind, lässt sich nicht ermitteln. Dies trifft jedoch für viele Vereine aus ganz Hessen zu.

Frankfurt (292.707 Mitgliedschaften) und Darmstadt-Dieburg (154.945) führen auch das Feld der mitgliederstärksten Sportkreise an, gefolgt von Main-Kinzig (130.325) und dem Sportkreis Region Kassel (128.756). Am wenigsten Mitglieder vertreten die Sportkreise Werra-Meißner (35.044), Odenwald (35.543) und Vogelsberg (45.904).

Gemessen an der Zahl der zu betreuenden Vereine befindet sich der Sportkreis Main-Kinzig (545 Vereine) erneut auf dem Spitzenplatz, gefolgt von den Sportkreisen Region Kassel (458), Wetterau (443) und Lahn-Dill (435). Die im Mittel kleinsten Vereine gibt es im Sportkreis Werra-Meißner mit durchschnittlich 166 Mitgliedern pro Verein, gefolgt von den ebenfalls ländlich geprägten Sportkreisen Hersfeld-Rotenburg (168) und Schwalm-Eder (188). Den krassen Kontrast bildet Frankfurt mit durchschnittlich 705 Mitgliedern. Ohne die Eintracht mit ihren vielen Abteilungen läge dieser Wert im Sportkreis bei 418 Mitgliedern und damit deutlich höher als in jedem anderen.

Aufholbewegung in vielen Verbänden

Ein differenziertes Bild ergibt sich bei den 60 hessischen Sportfachverbänden. 40 von ihnen sind im vergangenen Jahr gewachsen. Darunter sind viele, die während der Pandemie an Mitgliedern eingebüßt haben. „Insbesondere im Bereich der Hallen- bzw. Kampf- und Kontaktsportarten, die von den Corona-Einschränkungen besonders betroffen waren, sehen wir eine Aufholbewegung“, freut sich die lsb h-Präsidentin. Dazu zählen beispielsweise Karate (+9,3 %) Taekwondo (+8,7 %), Kickboxen (+8,4 %) oder Basketball (+8,3 %). Auch der während der Pandemie stark gebeutelte Schwimmsport gewinnt drei Prozent an Mitgliedern. Doch auch der „coronafreundliche“ Tennissport bleibt weiter attraktiv und legte um 1,3 Prozent zu.

Auch die „großen Zwei“ unter den Verbänden gewinnen deutlich hinzu: 19.705 mehr Mitglieder zählt der Turnverband zum 01.01.2023. Die Fußballer legen sogar um 32.401 Mitgliedschaften zu und lösen damit den Turnverband als größten hessischen Sportfachverband ab – mit jetzt 585.287 Mitgliedern (Turnen: 574.370).

20 Verbände haben Mitglieder verloren, lediglich bei elf von ihnen lag der Rückgang jedoch über 3 Prozent. Anteilig am stärksten fiel er beim Base- und Softball-Verband (-18 %), beim Gehörlosen Sportverband (-9,7 %) und beim Eishockey-Verband (-8,4 %) aus. In absoluten Zahlen hat der Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband (-2.130 Mitgliedschaften) am meisten verloren.

Einspartenvereine in der Mehrheit

Die Struktur der Vereinslandschaft hat sich auch durch Corona wenig verändert: Noch immer haben 40 Prozent der hessischen Sportvereine unter 100 Mitglieder, weitere 23 Prozent zwischen 100 und 200 Mitglieder. Jeweils rund 11,5 Prozent entfallen auf Vereine zwischen 200 und 300 bzw. 300 und 500 Mitgliedern. Nur 4,2 Prozent der hessischen Vereine haben mehr als 5000 Mitglieder. Traditionell bilden Einspartenvereine die deutliche Mehrheit (fast 70 Prozent).

„Die nun erhobenen Zahlen passen in das Bild, das sich bereits vor einem Jahr abgezeichnet hat – nämlich dem eines robusten, anpassungsfähigen Systems, das die Herausforderungen der Corona-Pandemie in großen Teilen gut gemeistert hat. Dies ist vor allem den engagierten hessischen Vereinen und insbesondere den Ehrenamtlichen zu verdanken, die das Vereinsleben vor Ort trotz aller Widrigkeiten mit viel Einsatz und Kreativität am Leben erhalten haben. Das Ziel des Landessportbundes Hessen ist die Unterstützung und Stärkung dieses Engagements, um den Aufwärtstrend, den wir glücklicherweise in ganz Deutschland feststellen können, weiter fortzusetzen“, erklärt Juliane Kuhlmann.

Dies könne angesichts neuer Herausforderungen – Krieg in Europa, steigende Inflation, Energiekrise – nur in Zusammenarbeit mit der Politik funktionieren. „Wir brauchen die Rückendeckung der Landespolitik, und zwar über die Landtagswahlen im Herbst hinaus“, mahnt die lsb h-Präsidentin. „Dabei geht es nicht nur um eine Abfederung steigender Kosten, sondern auch um die Wertschätzung der Vereine und ihrer Ehrenamtlichen. Dazu gehören der umfassende Ausbau einer klimafreundlichen Sportstättenförderung und insgesamt sport- und vereinsfreundliche Rahmenbedingungen auf Landes- und Bundesebene.“


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