„Integration durch Sport“
Lob für sozialintegratives Engagement
Nach den Begrüßungsworten des Stadtverordnetenvorstehers der Stadt Aßlar und der Sportkreisvorsitzendenden des Sportkreises Wetzlar, Gudrun Felkl, die die besondere Notwendigkeit der Integration von Migranten und Migrantinnen in die Sportlandschaft hervorhob, eröffnete Frank Eser, Landeskoordinator von „IdS“, das Treffen mit einem kurzen Rückblick und den neuesten Entwicklungen auf Bundes- und Landesebene. Er dankte den Vereinen für ihr sozialintegratives Engagement für Menschen mit Migrationshintergrund und sozial Benachteiligten. Er lobte die Vereine für ihre vorbildliche Arbeit, die in 2011 mit zahlreichen Preisen (u.a. der Jugendintegrationspreis der Stadt Gießen für die TSG Blau-Gold Gießen) honoriert wurde und verwies auf zukünftige Schwerpunkte der Programmarbeit, wie z.B. die Intensivierung der Weiterbildungsveranstaltungen im Bereich „Sport Interkulturell“.
Vernetzung gefordert
Der zuständige Regionalkoordinator des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF), Norbert Kern, lobte ebenfalls die vielfältigen positiven Entwicklungen auf Seiten des Gesamtprogramms sowie auf den Vereinsebenen und verwies auf die Bedeutung von Integration durch Sport als Netzwerkpartner und Brückenbauer zwischen organisiertem Sport und Kommunen sowie Schulen und Migrantenorganisationen. Er unterstrich dabei die guten Möglichkeiten der gegenseitigen Ressourcennutzung. Besonders legte er den Beteiligten die Vernetzung mit den vielfältigen Migrantendiensten sowie ganz besonders auch mit den Sprachkursträgern ans Herz. Er betonte, dass der Erwerb der deutschen Sprache mit eine der Schlüsselqualifikationen zur Teilhabe und Integration sei und ermunterte und bestätigte die vorherrschende Meinung, dass im allgemeinen Trainingsbetrieb grundsätzlich deutsch gesprochen werden sollte.
Vielfältige Projekte
Wie vielfältig die mittelhessischen Stützpunktvereine und ihre Integrationsprojekte sind, wurde in der sich anschließenden Vorstellungsrunde der Vereine deutlich. Nicht nur in der Größe und der Bandbreite der Vereinsangebote, sondern auch mit den unterschiedlichsten Integrationsprojekten wie z.B. Zumba für muslimische Frauen, Parkour, die z.Zt. angesagte Trendsportart besonders bei männlichen Jugendlichen, Breakdance, Hip Hop, Cheerleading, Mutter-Kind Turnen, Gymnastik, Ju Jutsu, Judo, Tanzen und v.a.m., leistet jeder Verein auf seine Art und Weise wertvolle Integrations- und damit auch Sozialarbeit.
Für ein Miteinander sensibilisieren
Übereinstimmung herrschte darüber, dass Integration nicht mit einem konfektionierten Projekt, das man allen Vereinen überstülpt, erreichen kann. Vielmehr muss man die Eigenheiten der Menschen und die Gegebenheiten vor Ort berücksichtigen, man muss viel ausprobieren, muss Rückschläge in Kauf nehmen und muss vor Allem die Dinge sich entwickeln lassen. „Man muss lernen, mit Problemen und Konflikten umzugehen, klare Grenzen aufzuzeigen und die Menschen für das Miteinander sensibilisieren“, ergänzte Frank Eser. Sich im Vereinsalltag gegenseitig zu respektieren, konstruktiv zusammenzuarbeiten, offensiv miteinander umzugehen und sich nicht zu verbiegen können Voraussetzungen für eine gelingende Integration im Sport sein.
Aus der Gruppe wurde abschließend der Wunsch nach einem weiteren Treffen zum Austausch von Erfahrungen und eventuellem gegenseitigen Vernetzen geäußert.Nach dem formellen Teil wurden die Förderbescheide 2011 übergeben. Außerdem erhielten die anwesenden Vereinsvertreter und –vertreterinnen jeweils ein Polo-Shirt mit dem „IdS“-Logo. Als sichtbares Zeichen des außergewöhnlichen und anerkennenswerten Einsatzes der mittelhessischen Sportvereine in ihrem Bemühen um innovative Integrationsprojekte erhielten diese abschließend noch ein „IdS“-Stützpunkt-Schild zur Montage am oder im Vereinsheim.
Förderbescheide und Stützpunkschilder erhielten folgende „IdS“-Stützpunktvereine:
Aus der Stadt Wetzlar und dem Lahn-Dill-Kreis: TV Aßlar, SV Hermannstein, FunTastic Sports, TV Oberndorf, TSV Hermannstein, TSG Niedergirmes, TV Dillenburg und TV Sinn. Aus der Stadt Gießen und dem Landkreis Gießen: TSG Blau-Gold Gießen, SV Staufenberg, TV Lich, aus dem Kreis Marburg / Biedenkopf: TSV Marburg-Ockershausen, 1. FC Waldtal, 1. TTV Marburg Richtsberg, TSV Eintracht Stadtallendorf und VfL Neustadt.

Frank Eser (l.), Eberhard Göbel (TV Dillenburg 7.v.l), Günter Barnusch (TSG Niedergirmes 8.v.l.), sowie (v.r) Aßlars Stadtverordnetenvorsteher Bernhard Völkel, TVA Vorstandsvorsitzender Bruno Muskat, Brigitte Hermann, Gudrun Felkl (Sportkreis 13) und Roland Samsel (TV Hermannstein 7. v.r.) und weiteren Vertretern der Stützpunktvereine bei der Übergabe der Bewilligungsbescheide und den Stützpunktplaketten.