Sportkreis Lahn-Dill e.V. 
im Landessportbund Hessen
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"Therapiesportgerät auf vier Beinen" - Dr. Harald Hohmann referiert beim Neujahrsempfang


Der Fuldaer Notar, der von seinem Geschäftsführer Robert Kuypers begleitet wurde, überraschte sicherlich einige Gäste mit der Tatsache, dass die Geschäftsstelle des Landesverbands im Gestüt in der Dillenburger Wilhelmstraße beheimatet ist. Hohmann ging nur kurz auf den Leistungssport ein, als er eine Zeitung mit der Aussage zitierte, das Dressurpferd „Totilas sei der berühmteste Bürger Kronbergs“. >>“Auf einem Pferd hat auch der Gehandicapte vier gesunde Beine“<< Wichtiger sei „das ganz normale Lebewesen Pferd“, dass als „Therapiesportgerät“ gut geeignet sein, die Persönlichkeit von Kindern und Jugendlichen zu stärken und das eine große Bedeutung im Rahmen der Inklusion habe. „Das Reiten fördert die Entwicklung eines Kindes als einzige Form mit einem Lebewesen“, gab er den Zuhörern mit auf den Heimweg. Ein Kind werde „unabhängig von seiner Herkunft oder Hautfarbe vom Pferd angenommen“, zudem habe „auf dem Pferd auch der Gehandicapte vier gesunde Beine“.
Der Landesvorsitzende („Das Pferd ist im Lahn-Dill-Kreis besonders vernetzt“) wartete auch mit einigen statistischen Zahlen auf. 1,7 Millionen Deutsche sind im Reitsport aktiv, weitere 1,1 Millionen würden, so hätten Untersuchungen ergeben, gerne den „Sport- und Freizeitpartner“ Pferd nutzen. Bundesweit gebe es 1,2 Millionen Pferde und Ponys. Dieser Vergleich zeigt, dass es weniger Pferde als Reiter gibt. Dadurch wird die Aussage von Hohmann, „Reiten ist kein elitärer Sport“ untermauert, was der Osthesse damit belegt, dass viele Vereine Schulpferde haben, die jedem Mitglied zur Verfügung stehen.
Reiten ist auch ein wirtschaftlicher Faktor, erfuhren die heimischen Sportler in Herborn. 300 000 Menschen würden in Deutschland direkt oder indirekt vom Pferdesport leben, jährlich würden 2,6 Milliarden Euro für dieses Hobby ausgegeben.
Neujahrsempfang2015 Hohmann
Beim Thema Finanzen kam Dr. Harald Hohmann natürlich auch nicht an der Pferdesteuer vorbei. Die Stadt Bad Sooden-Allendorf erhebt pro Tier jährlich 200 Euro von den Besitzern. Nachdem die Steuern vom Hessischen Verwaltungsgerichtshof als zulässig beurteilt wurden, „werden wir als Verband weiter mit allen Kräften dagegen kämpfen“.
Das hatten auch seine Vorredner schon getan. „Finger weg davon“, hatte der gastgebende Sportkreisvorsitzende Dirk Hardt, selbst Besitzer dreier Pferde, diesen Steuern ebenso eine Absage erteilt wie Landrat Wolfgang Schuster, der aufgrund der finanziellen Probleme vieler hessischer Kreise und Kommunen zwar in den Raum stellte, dass „die kostenlose Nutzung der Hallen ein Fallbeil über uns ist“, der sich aber klar dagegen positionierte, „das Turngerät Pferd zusätzlich zu versteuern“.

Indirekt auf den Reitsport ging auch der „Bürgermeister der Hessentagsstadt 2016“ (Hardt) ein. Herborns Rathaus-Chef Hans Benner machte Werbung für die Mammutveranstaltung im kommenden Jahr, für die auch die Reitanlage in der Au eine Rolle spielen wird. Der Landtagsabgeordnete Clemens Reif (CDU) wurde ebenso auf den Hessentag eingestimmt wie der Landrat, der „Lahn-Dill-Sportminister“ Horst Euler (FWG), die stellvertretende Kreistagsvorsitzende Thea Garotti (Grüne), der ehemalige Vizelandrat und aktuelle Turngau-Vorsitzende Wolfgang Hofmann, der am Tag des Neujahrsempfangs seinen 67. Geburtstag feierte sowie die Vertreter der Kommunen und Sportverbände und 
-vereine. „Wir brauchen Sie als Einzelperson und wir brauchen Sie auch als Verein“, hofft Benner auf Unterstützung aus der Bevölkerung.

Text und Bilder
Christoph Weber (Dill-Zeitung)

neujahrsempfang2015Gaeste
Konzentrierte Zuhörer hatte beim Neujahrsempfang des Sportkreises im Herborner Gutshof der Präsident des Hessischen Pferdesportverbands, Dr. Harald Hohmann. Zu den Gästen gehörten auch der Landtagsabgeordnete Clemens Reif, Landrat Wolfgang Schuster, der im Lahn-Dill-Kreis für den Sport zuständige Beigeordnete Horst Euler und der Wetzlarer Bürgermeister Manfred Wagner (vorne von links).



veröffentlicht am 21.01.2015