Sportverbot ab 2.11.20 im November

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Landessportbund Hessen äußert sich zu neuen Corona-Regelungen:
Als äußerst schmerzhafte Entscheidung, die die hessischen Sportvereine und -verbände sehr hart treffe, hat der Landessportbund Hessen (lsb h) die erneute Aussetzung des Vereins- und  Amateursports aufgrund der Corona-Pandemie bezeichnet. Die hessische Landesregierung hatte ein sehr weitgehendes Sportverbot ab dem 2. November für voraussichtlich vier Wochen am Donnerstag bestätigt – analog zum Beschluss von Bund und Ländern am Vortag.

„Die hessischen Vereine haben in den letzten Monaten Herausragendes geleistet, um Sport zu ermöglichen. Sie haben umfassende organisatorische Anstrengungen unternommen, Hygienekonzepte umgesetzt, Ein- und Auslassregeln entwickelt, Kontaktlisten geführt und insgesamt gesellschaftliche Verantwortung übernommen, um das Infektionsgeschehen gering zu halten. In dem Wissen um die gesundheitsfördernde Wirkung des Sports, gerade in der derzeitigen Situation, sorgen die umfassenden Beschränkungen deshalb für Enttäuschung. Gleichzeitig respektieren wir die getroffenen Sportverbote. Wir brauchen nun die Solidarität der Sportvereine und -verbände untereinander und appellieren an die Mitglieder in den Vereinen: Bleiben Sie Mitglied, das ist für unsere 7.600 Vereine in Hessen von zentraler Bedeutung“, sagt Landessportbund-Präsident Dr. Rolf Müller.

Die Aussetzung des Breitensports, so Müller weiter, dürfe aber auf keinen Fall zum Dauerzustand werden. „Unsere Vereine haben im vergangenen halben Jahr bewiesen, dass sie verantwortungsvoll, anpassungsfähig und kreativ sind. Wenn der Vereinsbetrieb über einen längeren Zeitraum untersagt bleibt, drohen einem nicht unerheblichen Teil unserer Vereine  aber nicht nur existenzielle finanzielle Probleme. Es ist auch zu befürchten, dass sich Mitglieder abwenden, die Motivation für ehrenamtliche Arbeit nachlässt und insbesondere Kinder und Jugendliche nur noch sehr schwer Zugang zum Vereinssport finden.“

Müller appelliert aus diesem Grund an die Politik, schon jetzt an einer mittelfristigen Strategie zur Sicherstellung des Sportangebots der 7.600 Vereine für Hessens Bevölkerung zu arbeiten: „Sportvereine sind in der großen Mehrheit ehrenamtlich geführt. Kurzfristige Entscheidungen, die für einen großen organisatorischen Mehraufwand sorgen, stellen sie deshalb vor besondere Herausforderungen. Wir würden uns bei zukünftigen Coronabeschränkungen zudem eine differenzierte Vorgehensweise und im Vorfeld Abstimmungen mit dem Landessportbund bzw. auf Bundesebene mit dem DOSB wünschen.“

Der Landessportbund fordert die Hessische Landesregierung außerdem auf, ihre Corona-Hilfsprogramme 2021 fortzuführen und bedarfsgerecht weiterentwickeln. „Für die Zusage des Hessischen Ministerpräsidenten, der am Mittwoch ,Entschädigungsleistungen für alle, die durch diese Maßnahmen unmittelbar betroffen sind‘ in Aussicht stellte, sind wir in diesem Zusammenhang dankbar“, so Müller. Zudem müsse darauf hingewirkt werden, dass entsprechende Bundes- oder Bund-Länder-Programme für Sportvereine geöffnet werden. „Dabei darf der Profisport nicht mit der Sportvereinslandschaft gleichgesetzt oder verwechselt werden“, so Müller. Insbesondere auf Bundesebene wünscht er sich „mehr Wertschätzung für Sportvereine und im Zweifelsfall mehr Differenzierung“. In diesem Zusammenhang wiederholt er auch seine Bitte an den Bundestag, zeitnah ein Ehrenamtsstärkungsgesetz zu verabschieden und so die Forderungen der Sportorganisationen zur Entbürokratisierung so schnell wie möglich umzusetzen.

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